Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 29. Oktober 2010

Langfristige Baugeldzinsen steigen...

Die Zinskonditionen für langfristiges Baugeld steigen seit Tagen vergleichsweise stark an. Hintergrund dafür ist die Zinsentwicklung an den Anleihemärkten, über den Banken Darlehen langristig refinanzieren. Einige Banken haben in diesen Tagen die Zinskonditionen bereits um bis zu 0,20% erhöht. Diesem Trend werden sicher weitere Banken folgen. Auch die Versicherer, die Zinstrends sonst erfahrungsgemäß immer etwas hinterlaufen, haben bereits Zinserhöhungen vorgenommen oder diese für die kommende Woche angekündigt.

Gerade wer -aus gutem Grund- mit Zinsbindungen von 20 bis 30 Jahren für sein Finanzierungsvorhaben liebäugelt, sollte meiner Meinung nach zusehen, dass er/sie hier kurzfristig zu einem Ergebnis kommt. Wer darauf setzt, dass sich die Zinskonditionen in Kürze wieder "nach unten erholen" geht meiner Meinung nach ein unnötiges Risiko ein. Zwar rechnen wir nicht mit extremen Zinssprüngen, aber bei Immobilienfinanzierungen summieren sich auch kleine Zinserhöhungen über die Laufzeit zu nicht gerade kleinen Beträgen.

Olaf Varlemann
Inhaber von baufi-nord.de

Sonntag, 24. Oktober 2010

"Wir vergleichen 150 Banken" oder wie Werbung in die Irre führt

Baufinanzierungsmakler/-vermittler gibt es in Deutschland mittlerweile wie Sand am Meer. Insbesondere im Internet tummeln sich zahlreiche größere und kleinere Anbieter. Um sich von der Masse abzuheben rühren diese Unternehmen heftig die werbetrommel. Aber was ist eigentlich dran an Werbeversprechen wie "Ich bin 100 Banken" oder "Wir vergleichen 150 Banken für Sie"?

"Wir vergleichen 150 Banken für Sie" ?

Fast alle Baufinanzierungsmakler arbeiten vorzugsweise mit sog. Internetplattformen ("Pools") zusammen. Den Markt dominieren derzeit zwei große Pools. Diese Pools, die man sich wie einen Großmarkt für Baufinanzierungen vorstellen kann, bilden die technische Schnittstelle zwischen dem einzelnen Berater/Vermittler und den Banken. Beide Pools haben ca. 100 verschiedenen Banken im Angebot. Überwiegend handelt es sich bei beiden Pools um die gleichen Banken, aber beide haben unterschiedliche Banken aus dem Bereich der Sparkassen und Genossenschaftsbanken im Angebot. Wer mit beiden Pools zusammenarbeitet, kann also ggf. tatsächlich auf 150 verschiedene Banken zurückgreifen.

Das Problem ist aber, dass von diesen 150 Banken ca. 125 rein regional tätige Banken oder Sparkassen sind. Das bedeutet, dass diese Banken Immobilien nur in einer bestimmten Region (z.B. Großraum Hamburg) finanzieren. Die meisten dieser Regionalbanken fallen also aus einem Konditionsvergleich für ein konkretes Finanzierungsvorhaben schon von Anfang an raus.

Aber die Zahl der Banken und Sparkassen schmilzt ggf. noch weiter zusammen, denn von den ca. 25 Banken, die grundsätzlich bundesweit Immobilienfinanzierungen anbieten, finanzieren 8 maximal 60 Prozent des Objektwertes. Wer mehr als 80% des Immobilienwertes finanzieren muss, kann noch auf ca. 7 Banken zurückgreifen (zzgl. der ggf. vorhandenen Regionalbanken). Wer sogar voll finanzieren will/muss, hat die Auswahl zwischen 3-5 Banken.

Einen Vergleich von 100 oder 150 Banken wird es für ein bestimmtes Finanzierungsvorhaben nicht geben. Insoweit sollten Sie sich von derartig markigen Werbesprüchen nicht beeindrucken lassen.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Erhöhung der Grunderwerbsteuer geplant

Lange Zeit galten bei der Grunderwerbsteuer einheitliche Sätze (derzeit 3,5 Prozent). Die Bundesländer Hamburg und Sachsen-Anhalt sind aus dieser Einigkeit ausgeschert und verlangen eine Grunderwerbsteuer von 4,5 Prozent. Das hat bei anderen Bundesländern scheinbar Begehrlichkeiten geweckt und so wollen auch die Länder Bremen, Brandenburg, Niedersachsen und das Saarland die Grunderwerbsteuer ab 2011 anheben.

Das Saarland bleibt noch relativ bescheiden und erhöht den Satz auf "nur" 4 Prozent. Richtig hinlangen wird Brandenburg, das die Grunderwerbsteuer auf 5 Prozent anheben wird. In Niedersachsen und Bremen steigt die Grunderwerbsteuer auf 4,5 Prozent.

Übrigens: Schleswig-Holstein will die Grunderwerbsteuer 2013 ebenfalls auf 5% anheben.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Neubau ohne Eigenkapital: man sollte wissen, worauf man sich einläßt

Die Finanzierung einer Immobilie ohne Eigenkapital ist grundsätzlich kein Problem. Zwar verlangen die meisten Banken einen Eigenanteil mindestens in Höhe der Erwerbsnebenkosten (oder mehr), aber es gibt auch genügend Banken, die eine Finanzierung ganz ohne Eigenmittel übernehmen. Letztlich ist das eine Frage der persönlichen Bonität und ggf. auch der Kosten (Zinskonditionen).

Was so einfach klingt, hat aber auch seine Tücken, insbesondere bei einem Neubauvorhaben. Bei Kauf einer bereits fertiggestellten Immobilie gibt es ein hohes Maß an Kostensicherheit. Zum Kaufpreis kommen (vereinfacht) die üblichen Erwerbsnebenkosten (ca. 5 bis 6 Prozent des Kaufpreises) und fertig. Bei einem klassischen Neubauvorhaben sind die Gesamtkosten nicht ganz so einfach zu ermitteln und bleiben meist bis zum Schluß wage. Und da liegt der Knackpunkt: wenn die Gesamtkosten am Anfang nicht so präzise wie möglich ermittelt wurden, drohen unerwartete Mehrkosten. Diese Mehrkosten können Bauherren, die über Eigenmittel verfügen, oft einfacher auffangen als Bauherren, die die Gesamtkosten fremdfinanzieren müssen. Nachfinanzierungen sind meist kompliziert und teuer.

Wenn Sie bauen wollen und keine Eigenmittel zur Verfügung stehen, müssen Sie unbedingt darauf achten, dass Sie die Gesamtkosten Ihres Bauvorhaben -und damit den Finanzierungsbedarf- sehr genau ermitteln. Dabei sollten Sie auch an Kosten wie die sog. Bauzeitzinsen denken.

Weitere Informationen zum Thema Baufinanzierung ohne Eigenkapital finden Sie auf unsere Internetseite: www.baufi-nord.de/html/finanzierung_ohne_eigenkapital.html

Montag, 11. Oktober 2010

Neu: Darlehen mit Sonderkündigungsrecht ohne Vorfälligkeitsentschädigung

Ab sofort bietet einer unserer Finanzierungspartner ein Sonderkündigungsrecht ohne Berechnung einer Vorfälligkeitsentschädigung an. Gegen einen Konditionsaufschlag von 0,03 Prozentpunkten erhalten Darlehensnehmer das vertraglich zugesicherte Recht, das Darlehen vorzeitig zurückzahlen zu können, wenn eine der nachfolgenden Konstellationen eintritt:

  • Berufliche Mobilität: Bei einer Versetzung des Darlehensnehmers durch den bisherigen Arbeitgeber bzw. bei Wahl eines neuen Arbeitgebers kann das Darlehen vorzeitig zurückgezahlt werden. Die neue Adresse muss mindestens 50 Kilometer von der Adresse der finanzierten Immobilie entfernt sein. Bei altersbedingtem oder endgültigem Ausscheiden aus dem Berufsleben und dadurch bedingtem Umzug gilt die gleiche Regelung. Beide Regelungen gelten nicht beim Verkauf der Immobilie unter Verwandten

  • Krankheit oder Tod: Bei Eintritt einer längeren, ununterbrochenen Krankheit von mindestens sechs Monaten (auch Pflegebedürftigkeit nach Pflegestufe 1 oder als Unfall-Folge) bei einem Darlehensnehmer kann das Darlehen ebenfalls vorzeitig getilgt werden. Verstirbt einer der Darlehensnehmer kann das Darlehen ebenfalls vorzeitig getilgt werden

Freitag, 1. Oktober 2010

Baufinanzierung ohne Einkommensnachweise

Wir verzeichnen derzeit eine starke Nachfrage nach Finanzierungen ohne Einkommensnachweise ("self certified"). Nachgefragt werden diese Darlehen vor allem von Kunden, deren Einkommenssituation komplizierter ist (beispielsweise bei Selbständigen). Die Option einer Finanzierung ohne Einkommensnachweise ist dabei eine Arbeitserleichterung, bewahrt sie einen doch davor, bergweise Akten zu kopieren.

Finanzierungen ohne Einkommensnachweise sind möglich, wenn maximal ca. 50% des aktuellen Immobilienwertes finanziert werden müssen. Finanziert werden ausschließlich wohnwirtschaftlich genutzte Immobilien.

Wichtig: die Banken berücksichtigen sehr wohl die Einkommnssituation und die persönliche Bonität. Der einzige Unterschied zur klassischen Finanzierung besteht darin, dass das in der Selbstauskunft angegebene Einkommen nicht belegt werden muss. Trotzdem muss das angegebene Einkommen den Tatsachen entsprechen. Bewußt falsche Angaben können zur Kreditkündigung führen.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: www.baufi-nord.de/html/ohne_bonitatsunterlagen.html